Starten wir das neue Jahr mit Kultur, bildender Kunst
Walter Dexel: Farbige Lichtsäule II, entworfen 1926, ausgeführt 1973.
Dieses Werk Dexels erinnert stark an seine Auseinandersetzung mit der niederländischen Kunstbewegung de Stijl und mit Piet Mondrian. Es scheint, als sei ein Gemälde Mondrians oder auch Théo van Doesburgs Skulptur geworden. Mit van Doesburg verbindet ihn seit den 1920er Jahren eine enge Freundschaft. Die Farbige Lichtsäule II folgt den Richtlinien für eine neue Kunst, die aus einer Variation weniger elementarer bildnerischer Prinzipien besteht: den Primärfarben Rot, Blau und Gelb, den Gestaltungsrichtlinien senkrecht und waagerecht sowie den Farben Schwarz und Weiß. 1928 formuliert er „Der Vergangenheit müssen wir den Kampf ansagen, denn wir haben dankend quittiert, mit der Staatsform auch ihre Inhalte. Die Lebens- und Wohnsitten unserer Väter sind für uns erledigt.“
Walter Dexel (1890-1973) gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des Konstruktivismus der 20er Jahre. Als Maler war Dexel Autodidakt. 1910 bis 1914 Studium der Kunstgeschichte in München. Auf einer Italienreise begann er zu malen. 1918 wurde er Ausstellungsleiter in Jena und hatte erste Kontakte zu Künstlern des Bauhauses. Anfang der 20er Jahre vollzog sich in seinem Werk der Übergang zum Konstruktivismus. Dexel arbeitete als Maler, Typograf, Werbedesigner, Innenarchitekt und Bühnenbildner. Auf Druck der Nationalsozialisten wurde er 1935 seines Amtes in der Kunstgewerbeschule Magdeburg enthoben und gab im selben Jahr die Malerei auf. 1961 – unter dem Eindruck der Berliner Sturm-Erinnerungsausstellung – nahm Dexel seine künstlerische Arbeit mit Entwürfen aus den 1920er Jahren wieder auf.
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